Therapiehunde
Unter allen
Haustieren nimmt der Hund für den Menschen eine besondere Stellung ein. Der Hund
ist das vermutlich erste Tier, welches vom Menschen domestiziert werden konnte.
Nach jüngsten Erkenntnissen liegt der genetische Ursprung der ersten Hunde bis
zu 100.000 Jahre zurück. Diese lange gemeinsame Evolution von Mensch und Hund
hat zu einem im Tierreich einzigartigen Vermögen der Hunde geführt, menschliche
Gestik und Mimik zu erfassen, zu deuten und darauf eigenständig zu reagieren.
Neben den Blindenführhunden, Behindertenbegleit- und Assistenzhunden die eigens
für ihre speziellen Aufgaben ausgesucht und ausgebildet wurden, nämlich „ihrem“
behinderten und kranken Menschen bei seinen täglichen Verrichtungen zu helfen
und ihm den Weg in ein möglichst selbstständiges Leben zu erleichtern, gibt es
noch die Therapiehunde.
Therapiehunde sind Hunde, die einen speziellen Situationstest absolviert und
bestanden haben. Die Hunde leben nach Feststellung ihrer Eignung als
Therapiehunde bei ihrem Besitzer (Hundeführer), arbeiten mit ihm als Team an
wechselnden Einsatzorten und besuchen Menschen mit unterschiedlichen
Behinderungen und Leiden. Die Hundehalter müssen an einem zweitägigen
Basis-Seminar teilnehmen, das mit einer Abschlussprüfung endet und danach in
Praktikumseinsätzen das Erlernte in die Tat umsetzen. Therapiehunde werden
gezielt eingesetzt, um das Leiden von physisch und psychisch kranken Menschen zu
lindern. So helfen sie zum Beispiel in der Psychotherapie, Logopädie,
Physiotherapie, Ergotherapie, Heilpädagogik und in vielen anderen sozialen und
therapeutischen Bereichen. Man schätzt sie in Behinderteneinrichtungen jeder
Art, in Kindergärten, in Schulen, in Alten- und Pflegeheimen sowie in Hospizen
und Palliativstationen.
Es wurde mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen und in mehreren Studien belegt,
dass der Kontakt zu Tieren, insbesondere zu Hunden, beim Menschen positive
Auswirkungen auf den körperlichen und seelischen Gesundheitszustand hat.
Ein Hund geht
immer völlig wertfrei auf den Menschen zu, befriedigt das Zuneigungs- und
Zuwendungsbedürfnis, mindert Einsamkeit oder soziale Isolation und steigert
zumindest das Wohlbefinden. Tierbesuche haben Blutdruck und Pulsfrequenz
senkende Wirkung, die Patienten sprechen besser auf Medikamente an, so können
sich z.B. die Genesungszeiten nach Schlaganfall und Herzinfarkt deutlich
verkürzen. Die Grob- und Feinmotorik wird durch gezielte Übungen, auch Füttern
aus der Hand, trainiert. Das warme weiche Hundefell vermittelt bei Berührung
Wärme, Ruhe und Geborgenheit. Therapiehunde wirken kommunikationsfördernd,
antidepressiv und motivationssteigernd.
Therapiehunde werden niemals als ein Mittel zum Zweck eingesetzt und sind keine
therapeutischen Allheilmittel. Sie können nicht heilen, aber seelisches und
körperliches Leiden mindern. Ihre Aufgaben können die Hunde nur in
Zusammenarbeit mit ihrem Hundeführer optimal und wirksam erfüllen.
Wenn Sie einen Hund und Interesse an einer interessanten und sozialen Aufgabe
haben, dann machen Sie doch bei uns mit und lassen sich und Ihren Hund zu einem
Einsatzteam ausbilden. Das ist nicht schwer und Sie machen sich und vielen
Kranken eine Freude.
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